„Zu gestehen hat man immer etwas“

Die Theater-AG des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums zeigte„Die Panne“ 

Ein Reisebus mit den unterschiedlichsten Fahrgästen strandet mitten im Nirgendwo. Ohne Netz und auf sich alleine gestellt nehmen die Fahrgäste die Einladung eines mysteriösen Fremden gerne an. Als Gäste möchte dieser sie für eine Nacht in seinem nahegelegenen Haus unterbringen. Was die teils entnervten, teils langmütig die Situation hinnehmenden Leute nicht ahnen, ist, dass im Haus des vermeintlich hilfsbereiten Fremden eine Gruppe pensionierter Juristen wartet, die gemeinsam ein perfides Rollenspiel vorbereitet haben. Nach dem Motto „Jeder hat eine Leiche im Keller“ versuchen die Senioren, die lange verdrängten dunkle Geheimnisse ihrer Gäste zu lüften – was ihnen schließlich auch gelingt. Von Suchterkrankungen über Traumata bis zu Kapitalverbrechen kommt alles ans Licht.

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Die Handlung, die AG-Leiter Rolf Bernhardt mit seiner Theatergruppe in Anlehnung an Dürrenmatts gleichnamige Erzählung erarbeitet hatte, entfaltete sich in anspruchsvollen Dialogen, die das Publikum forderten und zum Nachdenken anregten. Besonders die Staatsanwältin Frau Zorn (Katrin Nessel) und die scharfsinnige Verteidigerin Frau Kummer (Luise Gaßmann) lieferten sich messerscharfe Wortgefechteum Schuld oder Unschuld der „Angeklagten“. Überraschend am Ende war, dass nach den Geständnissen nicht etwa Urteile des Richters gesprochen wurden. Die Urteile sowie das Strafmaß sollte sich jeder selbst in der Nacht überlegen. Die Tatsache, dass fast alle für Freispruch plädierten, verdeutlichteam Ende den Wahrheitsgehalt der Lehre, die das Gericht schon zu Beginn formulierte: „Die Menschen sind nicht immer das, was sie scheinen, aber selten etwas Besseres“.

(Carola Hagmann)