German-American Exchange Program am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium

Der Schüleraustausch zwischen dem Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (betreuender Lehrer: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) und der Beaver Dam Highschool in Wisconsin, USA besteht seit 1979 und wurde 1986 als Schulpartnerschaft in das German-American-Partnership-Program aufgenommen, ein Programm, das von beiden Regierungen unterstützt wird.


Beaver Dam ist eine Kleinstadt mit etwa 15000 Einwohnern, knapp eine Autostunde nordöstlich von Madison, Die Bevölkerung der vorwiegend ländlichen Umgebung mit Landwirtschaft ist zum großen Teil deutschstämmig. Die Kleinstadtatmosphäre ist ausschlaggebend dafür, dass die Bevölkerung über den Aufenthalt der deutschen Schüler informiert ist und regen Anteil daran nimmt.



Die amerikanischen Gastschüler kommen in der Regel vor den Sommerferien nach Deutschland. Unser Gegenbesuch in Beaver Dam findet im Herbst statt.

Teilnehmen können bis zu 25 SchülerInnen der zehnten und elften Jahrgangsstufe, d. h. zum Zeitpunkt der Meldung im Frühjahr Jahrgangstufe 9 und 10.

Die Dauer des Austauschs beträgt knapp 4 Wochen mit in der Regel

    * zu Beginn 4 Übernachtungen und Besuchsprogramm in Washington D.C.
    * anschließend Schulbesuch, Tages- und Halbtagesausflüge in Beaver Dam
    * am Ende 3 Übernachtungen mit Besuchsprogramm in Chicago

Der am Beginn stehende Aufenthalt in Washington D.C. dient in erster Linie dazu, die u.a. in den Vorbereitungstreffen theoretisierte und erarbeitete Gruppenfähigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität der Teilnehmer zu erweitern und zu verstärken.

Die naturgemäß auftretenden “cultural clashes”, die aufgrund der häufig verborgenen Erwartungen, Verhaltensweisen und Reaktionen den SchülerInnen durch Faktenwissen bzw. den Sprachunterricht nur bedingt zu vermitteln sind, können am Objekt Chicago konkretisiert und Vorstellungen von einer Art ``sekundärer Realität`` Amerikas ( etabliert z.B. durch das Fernsehen) korrigiert werden.

Während des anschließenden Aufenthalts bei ihren Familien in Beaver Dam lernen die Schüler typisch amerikanische Lebens- und Verhaltensweisen kennen, die während unserer gemeinsamen täglichen Schulstunde bzw. bei Ausflügen stets Grundlage vieler Erläuterungs- und Einordnungsgespräche sind, ebenso wie die Ausflüge selbst viel dazu beitragen, den Dairy State Wisconsin als einen Teil der USA kennen und verstehen zu lernen. Der Schulbesuch führt bei den SchülerInnen dazu, das eigene Schul- und Erziehungssystem ebenso zu reflektieren wie den konkret erfahrenen Unterricht.

Die abschließenden Tage in Washington, D.C., als Kontrast zum ländlichen Beaver Dam geben den SchülerInnen schließlich Gelegenheit, etwas von der “diversity” des amerikanischen Lebens und der Kultur zu erleben, d.h, Kultureigenheiten nicht zu verallgemeinern, sondern jeweils im Hinblick auf bestimmte Regionen (und ihre Spezifika) zu definieren.

Dass beide Schulen ab Herbst 1998 einen Semesteraustausch einzelner SchülerInnen aufgenommen haben, darf sicherlich als Indiz für die guten partnerschaftlichen Beziehungen gesehen werden.

Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 (Einführungsphase) sollten gemäß der Absprache ein Semester innerhalb ihres Schuljahres an der Partnerschule eingeschrieben sein. Die Einführungsphase wurde u.a. wegen unseres Kurssystems bzw. wegen des U.S.-credit-systems ausgewählt.
Außerdem bieten sich weitere Vorteile hinsichtlich des notwendigen kulturellen Verständnisses sowie wegen der übrigen Austauschangebote unserer Mittelstufe.

Vereinbart wurde ein head-to-head exchange, also ein Austausch der beiden Partner, die auf diese Weise ein ganzes Schuljahr über zusammen leben. Die amerikanischen Schülerinnen und Schüler verbringen die erste Hälfte des Schuljahres in Deutschland, die deutschen Schüler die zweite Hälfte in den USA. Diese Regelung erfolgt wegen der Prüfungen in der zweiten Hälfte des Schuljahres in den USA (credit system).

Die deutschen Schülerinnen und Schüler reisen Mitte Januar in die USA, wo sie bis Mitte/Ende Juni in der Familie bzw. der Schule aufgenommen werden. Die Kurse in der amerikanischen Schule werden in Zusammenarbeit mit dem dortigen Studienberater (student counselor) bzw. bei uns mit dem Oberstufenleiter gewählt, wobei darauf zu achten ist, dass in den USA A-Niveaukurse bzw. zusätzliche Kurse (mögliche Prüfungsfächer / for gifted students) gewählt werden, die für die Zulassung zum Abitur von Bedeutung sein könnten. An beiden Schulen sind die Lehr- und Lernmaterialien der entsprechenden Jahrgangsstufe der Partnerschule vorhanden. Nur die leistungsstärkeren Schüler werden für diesen Austausch gewählt, da auf diese Weise eine höhere Motivation erreicht werden kann und gleichzeitig verhindert wird, dass sie nach ihrer Rückkehr bei Eintritt in die Qualifikationsphase der Stufe 11 ins Hintertreffen geraten.