Natascha Janho und Felix Dölp gewinnen Mittelhessenfinale von „Jugend debattiert“
GIESSEN - (ies). „Eine gute Recherche vieler, möglichst unterschiedlicher Quellen“, empfiehlt Natascha Janho für eine gute Debatte. Die Schülerin des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums (LLG) gewann gemeinsam mit ihrem Mitschüler Felix Dölp das Regionalverbundfinale Mittelhessen „Jugend debattiert“. Vorab galt es in der Mensa des LLG aber, Stellung zu beziehen, Meinung zu vertreten und Gegenargumente zu entkräften. In zwei temporeichen Debattierrunden mit jeweils vier Teilnehmern bewiesen die Schüler große Schlagfertigkeit und hohe Redekompetenz.
„Sollen in Stadt- und Gemeinderäten Jugendquoten eingeführt werden?“, so die Fragestellung der zweiten Runde. „Ganz klar ja“, so die Meinung von Natascha Janho und Tim Edelmann (Goetheschule Wetzlar). Mit beeindruckenden Eröffnungsstatements forderten die beiden Befürworter eine Zehnprozent Quote von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren auf kommunaler Ebene. Sie belegten diese Notwendigkeit in der wörtlichen Zeichnung einer facettenreichen Gesellschaft, in welcher die Meinung Jugendlicher nicht einfach übergangen werden solle.
„Die Möglichkeiten für Jugendliche reichen aus“, so war sich die Gegenseite mit Anna Wohleber (Wilhelm- von- Oranien- Schule Dillenburg) und Paulina Kiefner (Augustinerschule Friedberg) einig und wies auf die Möglichkeiten für Jugendliche hin, sich in Jugendabteilungen verschiedener Parteien zu engagieren.
„Handeln Jugendliche nicht eher im eigenen Interesse, als in dem der Öffentlichkeit?“, so die herausfordernde These, die die Pro-Seite direkt aufnahm und als faire Möglichkeit darlegte, die die Wünsche und Belange junger Erwachsener respektieren würde. „Alter ist nicht immer aussagekräftig, dies ist immer die Gefahr in einer Demokratie“, brachten es die wortgewandten Schüler zudem auf den Punkt.
Bei aller Diskussion und unterschiedlicher Meinung, Tonfall, Kompetenz und gegenseitiger Respekt standen in den Debattierrunden an oberster Stelle. So lies sich aber auch niemand den Wind aus den Segeln nehmen, auch wenn manche Argumente durchaus die Gegenseite überzeugten. Ein Handschlag am Ende besiegelte eine gelungene Runde, nach der sich die Jurymitglieder jeweils zur Beratung zurückzogen.
Am 31. März geht es dann für die beiden Finalisten des LLG nach Fulda in die nächste Runde. „Gut schlafen und vorher mental ankommen“, so die Vorbereitung neben guter Recherche von Natascha Janho. „Wenn man gut vorbereitet ist, gibt dies Sicherheit in der Debatte“, versichert die Finalistin. „Improvisation ist möglich, aber niemals ohne vorher Argumente und Wissen im Kopf zu haben.“
Gießener Anzeiger, 12.3.2017