Pauline Führer: Erfinderlabor Biotechnologie

Als ich mich für das diesjährige Erfinderlabor Biotechnologie in der Goethe-Universität in Frankfurt beworben habe, wusste ich zugegebenermaßen nicht so genau, was ich mir unter dem Begriff „Biotechnologie“ eigentlich vorstellen sollte. Auch die Tatsache, dass mir dort keine bekannte Bezugsperson zur Verfügung stehen würde, war etwas ungewohnt, dementsprechend war ich sehr gespannt, was auf mich zukommen würde.

Am Montagmorgen begann die Woche in der Firma Brain-AG in Zwingenberg, wo wir Schüler das erste Mal aufeinander trafen und uns in einer Kennenlernrunde näher vorgestellt haben. Insgesamt waren es 16 Schüler und Schülerinnen, die von Schulen aus ganz Hessen angereist waren. Anschließend erhielten wir ein Skript, in dem die verschiedenen Experimente genauer erklärt wurden, die wir die Woche über in der Frankfurter Goethe-Uni in Gruppen bearbeiten würden. Später erhielten wir eine Einführung in die Welt der Biotechnologie, indem wir mehreren Präsentationen zuhören durften, in denen uns zum einen die einzelnen Funktionsfelder der Biotechnologie, zum anderen aber auch die Firma Brain-AG selbst näher vorgestellt wurden.

Nach einer kleinen Mittagspause bekamen wir eine Führung durch die verschiedenen Labore und Wissenschaftstrakte der Firma, wo wir uns mit den grundlegenden Instrumenten in Laboren, wie zum Beispiel einer Pipette, vertraut machen konnten. Am späten Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam mit dem Bus nach Frankfurt in ein Hotel, wo wir die Woche verbracht haben. Natürlich war man von den ganzen Informationen und der Fahrt erschöpft, trotzdem mussten wir uns noch einmal kurz aufraffen, denn abends fand ein Präsentationstraining statt, wo wir unsere Fähigkeiten im Präsentieren, unter anderem die richtige Körperhaltung oder gute sprachliche Verständlichkeit, geübt haben. Das war besonders für die Abschlussveranstaltung wichtig, wo wir unsere Versuchsergebnisse vor großem Publikum präsentieren würden.

Am Dienstag fuhren wir zusammen in Begleitung einer Betreuerin in die Goethe-Uni, denn heute sollte das Experimentieren in den Vierer-Gruppen endlich losgehen. Zunächst erhielten wir aber einen Vortrag vom Herrn Prof. Bode, dem Veranstalter des Erfinderlabors an der Uni, sowohl über Biotechnologie, als auch über Gentechnik und Genetik allgemein. Auch hier wurden wieder einige Fachbegriffen verwendet, von denen man noch nie gehört hatte, doch die vielen Fragen ergaben sich auch im Laufe der Woche. Nachmittags teilten wir uns dann in unsere Versuchsgruppen auf und gingen in separate Labore, wo wir ungestört arbeiten konnten. Jede Gruppe hatte zwei Betreuer, die uns mit unseren Experimenten geholfen haben und auf unsere vielen Fragen geantwortet haben. Nachdem wir Laborkittel und Schutzbrille angezogen haben, konnte es dann endlich losgehen.

Unser Versuch ging um die heterologe Produktion ausgewählter Naturstoffe, d.h. in unserem Fall haben wir versucht, Bakterienstämmen die Produktion eines Farbstoffes durch Übertragung von DNA „beizubringen“. Das klingt beim ersten Mal ziemlich kompliziert, doch nach einem Tag hatte sich alles eingependelt und das Arbeiten im Team hat gut geklappt. Von Dienstag bis Donnerstag arbeiteten wir von 9.00 Uhr bis 17:00 Uhr konzentriert an unseren Versuchen, die restliche Zeit, die noch blieb, nutzen wir, um an unseren Präsentationen für die Abschlussveranstaltung zu arbeiten. Die Herausforderung dabei war, die Präsentation so zu gestalten, dass sie für jeden verständlich und doch anschaulich ist, da später sowohl Fachleute als auch nicht fachkundige Leute im Publikum sitzen würden. Dafür erhielten wir selbstverständlich auch Unterstützung von unseren Betreuern, die für Fragen immer ein offenes Ohr hatten.

Der Freitag startete dann nicht wie gewohnt im Labor, unsere Experimente hatten wir schon am Donnerstag erfolgreich abgeschlossen. Er begann stattdessen in dem größten Hörsaal der Goethe-Universität, wo wir alle unsere vorbereiteten Präsentationen schon einmal durchgingen und das Sprechen in Mikrofone austesteten. Nach letzten Verbesserungsvorschlägen hieß es dann abwarten, bis die ersten Gäste eintrafen. Natürlich stieg mit zunehmender Gästezahl auch die Aufregung, doch als es dann soweit war, lief alles glatt und man hatte es gemeinsam geschafft, der Woche einen gelungenen Abschluss zu verleihen.

Am Ende der Veranstaltung erhielten alle 16 Schüler ein Zertifikat für die Teilnahme am Erfinderlabor und nach einer letzten Reflexionsrunde hieß es dann schon Abschied nehmen, was nach all den gemeinsamen Erlebnissen und der guten Zusammenarbeit schwerer fiel als gedacht.

Insgesamt war die Woche sehr spannend, man hat viele neue Leute, die dieselben Interessen teilen, kennengelernt und man hat Biologie bzw. Biotechnologie nochmal von einer ganz neuen Seite erfahren. Natürlich war die Zeit durch die viele Arbeit auch sehr anstrengend, aber ich hatte durch das Erfinderlabor auch die Möglichkeit, Erfahrungen im praktischen Experimentieren zu sammeln, wie es tagtäglich in einem Labor stattfindet. Vor allem aber bietet es eine gute und ausführliche Berufsorientierung für den biotechnologischen Bereich und ist somit jedem zu empfehlen, der sich eine naturwissenschaftlich orientierte Zukunft vorstellen kann.

 

Pauline Führer

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