21 amerikanische Austauschschüler zu Besuch in Gießen
{gallery}2013/USA_GI,single=2013-06-26_USA.jpg,salign=right{/gallery}(bac). Der Amerika-Austausch, der seit 34 Jahren vom Landgraf-Ludwigs-Gymnasium (LLG) gepflegt wird, ist einer der ältesten in Deutschland. Alle zwei Jahre kommen Jugendliche der Beaver Dam High School nach Gießen und empfangen im Gegenzug im Herbst die Schülerinnen und Schüler des LLG. Zweimal vier Wochen interkultureller Austausch in Reinkultur und auf jeden Fall immer wieder ein Erlebnis. Jetzt enden drei Wochen Aufenthalt in den Gießener Gastfamilien und eine einwöchige Rundreise durch Süddeutschland beschließt den diesjährigen Besuch der 21 jungen Amerikaner und ihrer vier Begleitpersonen. Da können schon mal Tränen fließen, denn der Abschied der neu gewonnenen Freunde fällt schwer.
Der diesjährige Besuch aus Amerika stand ganz im Zeichen der Schlösser und Burgen. Auf die Frage, was ihnen bei ihren Ausflügen am besten gefallen habe, antwortete beinahe jeder Zweite „castles and churches“ (Burgen und Kirchen). Doch auch die Tagesreise nach Köln, der Besuch im Gießener Mathematikum oder in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar fanden großen Anklang. Nur eines musste leider ausfallen: Aufgrund der übermäßigen Hitze sagten Jennifer Tunks und Oriel Combs, die beiden verantwortlichen Lehrerinnen aus Amerika, schweren Herzens den geplanten Ausflug zum Hessentag in Kassel ab. Es blieb anspruchsvolles Treppensteigen in Marburg, eine Rheinfahrt von Rüdesheim nach Köln und die vielen individuellen Ausflüge mit den Gastfamilien, von denen eine ihren Austauschschüler sogar nach Berlin mitnahm.
Besonders beeindruckend fanden die Gäste aus Amerika die vielen Fahrradfahrer in Gießen, die Art und Weise, wie in Deutschland mit Müll verfahren wird (“Ich wusste nie, welchen Mülleimer ich nehmen soll!“) und das hügelige mittelhessische Landschaftsbild. Und es gab viel Gelächter, als sich verschiedene kulturelle Missverständnisse aufklärten, von denen nicht wenige mit den hiesigen Badezimmern zu tun hatten. Weitere Beobachtungen der amerikanischen Schüler waren „keine Fliegengitter“ (unvorstellbar in Amerika), „schnelle Autos“ (und dabei erschreckend kleine Lücken im Fließverkehr) und „wahnsinnig viel zu essen“.
Doch auch die deutschen Schüler, die im Herbst unter der Leitung von Frank Bäcker vom LLG ihren Gegenbesuch in Hessens Partnerstaat Wisconsin antreten werden, haben schon sehr von dem Austausch profitiert. Gastgeschenke, amerikanische Rezepte und typische amerikanische Sportarten haben überall Einzug gehalten und werden die deutschen Jugendlichen auch nach der Abreise ihrer amerikanischen Freunde noch lange an sie erinnern.