Wo Gartenzwerge weiblichen Zuwachs bekommen

LLG-Schülerin Miriam Zakel ist Einzelsiegerin bei Bundeswettbewerb "Jugend und Wirtschaft"

GIESSEN (fm). Als eine von drei Einzelsiegerinnen wird die 18-jährige Miriam Zakel aus Treis/Lumda am 17. September im Berliner Haus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) einen Multimedia-Laptop ausgehändigt bekommen. Damit wird ihr hervorragendes Abschneiden beim Bundeswettbewerb "Jugend und Wirtschaft" prämiert, den der Bundesverband deutscher Banken zusammen mit der FAZ zum achten Mal ausgetragen hat.

Die Oberprimanerin des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums wird von Schulleiter Dr. Manuel Lösel und von ihrem Politik- und Wirtschaftslehrer, Studiendirektor Josef Kaiser, zur Preisverleihung begleitet werden. "Wir sind wieder die Schule, die am meisten veröffentlicht hat", sagt Lösel. Dass der von Miriam Zakel verfasste Artikel über Gartenzwerge in der FAZ abgedruckt wurde, findet der Schulleiter "sensationell". Vor allem, weil an dem bundesweiten Wettbewerb rund 1300 Schüler von 60 Schulen - darunter viele Privatschulen und Internate - teilgenommen haben.

Kurslehrer Josef Kaiser, der das Projekt zum sechsten Mal betreut hat, weiß, dass ein erfolgreiches Mitmachen "einen langen Atem" erfordert. Bis zu fünf Neufassungen von Artikelentwürfen müssten eingereicht werden, weil die FAZ nochmaliges Recherchieren und die Vorlage von genauen Umsatzzahlen der befragten Unternehmen verlange.

"Es sollte etwas Ausgefallenes sein, und es war eine spontane Eingebung", sagt die Preisträgerin zur Frage nach ihrer Themenwahl. Unter dem Titel "Die Männerwirtschaft gerät ins Wanken" hat sie das Phänomen der Gartenzwerge näher untersucht. Einige ihrer Erkenntnisse lauten: "Gartenzwerge made in Germany sind immer noch gefragt. Aber jetzt bekommen sie weiblichen Zuwachs. Und die Kunden stehen auf neue, zuweilen skurrile Modelle, die nicht nach jedermanns Geschmack sein müssen." Rund 17 Millionen Exemplare umfasst das Gartenzwerge-Heer allein in Deutschland. Weltweit gibt es 30 Millionen. Neben dem klassischen Modell mit weißem Rauschebart und roter Zipfelmütze gibt es mittlerweile "Exoten" wie "Michel, der Spanner", "Rudolf, der Badezwerg" und sogar eine "Domina-Zwergin" und eine "Zwergenfrau als Exhibitionistin".

Informationen hat die Schülerin bei einem Internet-Onlineshop und einer Zwergenmanufaktur in Gräfenroda eingeholt. Dass fast alle Interviewpartner am Telefon "sehr freundlich und nett" waren, hat Miriam Zakel überrascht. Ähnliche Erfahrungen hat sie auch bei der Arbeit an ihrem zweiten Artikel gemacht, der noch vor der Preisverleihung im September erscheinen soll. Unter dem Titel "Eine haarige Angelegenheit" befasst sie sich darin mit der Herstellung von Perücken und "Extensions" und hat mit Zweitfrisuren-Spezialisten und Vertretern des Bundesverbands gesprochen.

Auch wenn die LLG-Schülerin bei einem früheren Geschichtswettbewerb schon mal Landessiegerin wurde, hat ihr diesmal das Recherchieren und das Schreiben besonders viel Spaß gemacht. Für ihre weitere Zukunft denkt sie an ein Studium der Geisteswissenschaften. Bereits jetzt steht fest, dass sie beruflich etwas machen will, "was mit Schreiben zu tun hat". "Denn wenn man die FAZ aufschlägt und seinen eigenen Namen abgedruckt sieht, dann ist das schon was Tolles." Die 28 teilnehmenden Schüler der Jahrgangsstufe 12 haben insgesamt 49 Artikel entworfen (siehe dazu www.llg-Gießen.de unter "Wettbewerbe"). In der FAZ veröffentlicht wurden bisher auch die Texte von Anton Cyrol, Christoph Weigel, Annick Kyra Gallen und Sarah Sandelbaum. Einen Beitrag von Milena Virchow hat die "Kleine Zeitung" abgedruckt.

 

zakel_ga.jpgDer Leiter des LLG, Manuel Lösel (stehend), und Kurslehrer Josef Kaiser sind stolz auf Miriam Zakel, die mit ihrem Beitrag zum Thema "Gartenzwerge" Einzelsiegerin beim Bundeswettbewerb "Jugend und Wirtschaft" wurde. Bild: Maywald

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