Am Abend zuvor hatte sie noch auf Einladung des Literarischen Zentrums aus ihrer Graphic Novel »Nils« gelesen, in der sie den Tod ihrer dreijährigen Sohnes infolge eines Behandlungsfehlers anrührend thematisiert. Tags drauf war die Berliner Autorin und Illustratorin Melanie Garanin mit einem gänzlich anderen Buch zu Gast am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium. Dort stellte sie auf lockere und lustige Art ihren neuesten Comic »Völlig meschugge?!«, der mit Andreas Steinhöfel entstand, der 6. Klassenstufe vor.
Gegen Vorurteile und Antisemitismus
Das Leben eines Teenagers ist nie einfach. Nicht für die Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt und seinem Enkel zum Abschied einen Judenstern gibt, woraufhin allen bewusst wird, dass Benny Jude ist. Ein Buch, das von drei besten Freunden handelt, deren Freundschaft durch antisemi-tische Vorurteile auf die Probe gestellt wird. Vor diesem Hintergrund regte Garanin die Kinder dazu an, selbst über Vorurteile und Antisemitismus nachzudenken.
»Aber was heißt eigentlich meschugge?« Diese und andere interessante Fragen durften die Schüler während der Lesung an die Autorin stellen, die am Ende von ihrem jungen Publikum mit tobendem Applaus verabschiedet wurde.
Melanie Garanin, 1972 in Berlin geboren, lebt in Berlin und ist Illustratorin, Kinderbuchautorin und Comiczeichnerin. Sie studierte Animationsfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und ist Autorin mehrerer Bücher für Kinder im Vorschul- bzw. Erstlesealter. Darüber hinaus illustrierte sie zahlreiche Kinderbuchtitel anderer Autoren.