LLG Theater-AG glänzt mit Eigenproduktion „Gold ist, was glänzt!“
GIESSEN - (hsc). Eine witzige, flotte Theaterpremiere erlebten die Besucher des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums am Samstag. Die Theater AG präsentierte ihre Eigenproduktion „Gold ist, was glänzt!“ in der präzisen, geschlossenen Inszenierung von Rolf Bernhardt. Keine leichte Aufgabe, so ganz ohne Kulissen die leere Bühne zu bespielen. Doch das vergaß der Betrachter ziemlich schnell. Das stattliche Ensemble glänzte mit großer Konzentration und ebensolcher Flüssigkeit des Ablaufs sowie sehr ansprechendem Timing. Die Gruppe hat das Stück selbst entwickelt. Die Geschichte des Königreichs Akazia lief locker ab, in dem die pflanzliche Droge namens Herbalipro für durchgehend gute Stimmung des Volkes sorgt.
Witzige Dialoge und eine sympathisch flotte, noch dazu textsichere Umsetzung ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Überraschend ausdrucksvoll zeichneten die Darsteller ihre Figuren – ihren Fähigkeiten entsprechend natürlich, aber das Engagement war ausnahmslos groß. Zudem gab’s reichlich schöne Einfälle. Das Fernsehen Akaziens bringt immer eine „Aktuelle Kamera“ (schön auf den absurden Punkt: Linda Büchele als Sprecherin), und als die Volksdroge alle ist, setzt im Herrschaftshaus schnell Panik ein.
Vor allem jedoch sind schöne Typen dabei, der leicht zerstreute Professor Saputo etwa (prima: Nico Strobel), eine herrische Propagandaministerin (eindrucksvoll dominant: Esther Lang) und eine angenehm grantige Königinmutter (Ann-Kathrin Schulz). Allen voran als König Pippo XI. legt Christopher Jungk eine routinierte Vorstellung hin. Prima sind auch die eingespielten TV-Werbespots, klugerweise sehr knapp und dadurch prägnant gelungen. Insgesamt ein kurzweiliger, humorvoller und von seiner expressiven Substanz her sehr ansehnlicher Schultheaterabend. Riesenbeifall.
GA, 29.9.2014