LLG gedenkt der Opfer von Hanau

Gedenken an die Opfer von Hanau, Durchsage am Freitag, 28.02.2020

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Mittwoch vor einer Woche wurden in Hanau bei einem terroristischen Anschlag zehn Menschen ermordet. 

Ihre Namen sind: Ferhat U., Gökhan G., Hamza K., Said Nessar H., Mercedes K., Sedat G., Kaloyan W., Fatih S., Vili P. und Gabriele R. - Die Namen zeigen, dass die meisten Opfer ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben. Sie hatten ihre Wurzeln in der Türkei, in Rumänien und Bulgarien, in Bosnien und in Afghanistan. Sie waren Kurden und Türken und Roma. Die meisten von ihnen waren Muslime. Und sie alle hatten gemeinsam, dass sie oder ihre Eltern einst nach Deutschland kamen, um hier in Frieden zu leben und zu arbeiten. 

  • Der 22jährige Ferhat war als Kind kurdischer Eltern in Deutschland geboren und aufgewachsen. In der Türkei ist er nie gewesen. Aber er hat seinen Großvater regelmäßig in die Shishabar begleitet.
  • Der 23jährige Vili ist mit sechzehn Jahren aus Rumänien nach Deutschland gekommen, um Geld für die medizinische Behandlung seiner Mutter zu verdienen.
  • Die 35jährige Mercedes war eine deutsche Roma. Sie hat in der Shishabar gearbeitet. Sie hinterlässt einen Mann, zwei Kinder und sie war mit einem dritten Kind schwanger.
  • Said Nasser wurde 22 Jahre alt. Seine Eltern waren vor Jahren vor dem Krieg in Afghanistan nach Deutschland geflohen.

Warum mussten diese Menschen sterben? 

Das Motiv dieser Tat war Hass, Hass auf fremde Menschen.
Das Motiv war Rassismus und eine rechtsextreme Weltanschauung.
Und das Ziel des Täters war es, Angst und Hass zu schüren und einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben und unsere Gesellschaft zu spalten. 

Diese Tat hat viele Menschen zutiefst schockiert und verunsichert,
auch hier bei uns an unserer Schule. Diese Tat verunsichert und schockiert,
v. a. Menschen mit einem Migrationshintergrund. Diese Tat geht aber uns alle an. Denn diese Tat ist ein Angriff auf die Grundlagen unserer Gesellschaft. 

Im 1. Artikel des Grundgesetzes heißt es: 

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ – D. h. die Würde und die Gesundheit und das Leben jedes Menschen sind das höchste Gut, das es zu schützen gilt. Und zwar unabhängig davon, wo ein Mensch herkommt. Unabhängig davon, wie ein Mensch aussieht, und unabhängig davon, was ein Mensch glaubt oder nicht glaubt. Niemand darf auf Grund seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seiner Religion oder seines Geschlechtes diskriminiert oder bedroht oder angegriffen werden. 

Die Würde jedes Menschen zu schützen ist die erste Aufgabe unseres Staates. Es ist aber auch unser aller Aufgabe. 

Darum lasst uns zusammenstehen.
Lasst uns ein deutliches Zeichen setzen gegen den Versuch, unsere Gesellschaft zu spalten und Menschen auszugrenzen.
Und lasst uns für ein friedliches Zusammenleben und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit eintreten - hier in unserer Schule, in unserer Stadt und in unserem Land.

Und so bitte ich euch, im Gedenken an die Opfer und ihre Angehörigen um eine Minute der Stille.

Cornelius Mann, Schulpfarrer

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