Zur Bundespreisverleihung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue
Zum Abschluss des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten zum Thema „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“ hatte die verantwortliche Körber-Stiftung nach Berlin geladen. Von den erneut überaus erfolgreichen Teilnehmern des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums konnten sich Daniel Erb (Klasse 9a) und Annemarie Scheld (Qualifikationsphase 11) über eine Einladung freuen. Begleitet wurden die beiden von ihrem Tutor Christoph Geibel und Isabelle Leiter-Münch.
Daniel erhielt für seine Arbeit „Von Tankstellen und Obdachlosen – Gießener Nachbarschaftskonflikte um 1930“ einen zweiten Bundespreis und gehörte auf Bundesebene zu den jüngsten Preisträgern. Annemarie wurde für ihre Arbeit „Nachbarschaft unter Studenten – Toleranz für jedermann?“, die sie mit Annika Nürnberger (ebenfalls Qualifikationsphase 11) eingereicht hatte, mit einem dritten Bundespreis ausgezeichnet. Ein weiterer dritter Bundespreis ging an Johanna Zimmermann (Abiturientin) für ihre Arbeit „Nachbarn hinterm Stacheldraht – Die Zonengrenze zwischen der westlichen Stadt Bad Sooden-Allendorf und den ehemaligen Grenzgemeinden Wahlhausen, Lindewerra und Asbach-Sickenberg im Osten“.Johanna war in der Projektphase hauptverantwortlich von Isabelle Leiter-Münch betreut worden.
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Auf seinem Amtssitz eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck mit einem freundlichen „Guten Morgen“ am Mittwoch, den 13. November, die Feierstunde, woraufhin sich das stehende Auditorium gespannt setzte. Im großen Saal des Schloss Bellevue wurden anschließend die fünf ersten Bundespreise verliehen und die damit verbundenen Arbeiten vorgestellt. Außerdem wurden die deutsch-französische und die deutsch-polnische Sonderinitiative präsentiert, die jeweils in einem Sonderwettbewerb mit grenzüberschreitenden Geschichtsprojekten gewonnen hatten. Dazu passte die musikalische Umrahmung durch die deutsch-französischen Raps der Band „Zweierpasch/Double Deux“ aus Freiburg. Die Zwillinge Till und Felix Neumann bewegten mit ihren kreativen Texten ebenso das Auditorium wie Gauck, der alle Gäste dazu aufrief, eine Haltung zu entwickeln, den Mut Entscheidungen zu treffen und Zivilcourage zu zeigen. Den Abschluss der Feier bildete die Verleihung der Tutorenpreise an drei Lehrkräfte als Anerkennung für ihre Tätigkeit. Anschließend gab es bei ausgefallenen Häppchen die Gelegenheit für Fotos mit dem Bundespräsidenten.
Bereits am Vortag war der Gießener Delegation ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten worden. Zunächst hatten sich alle Teilnehmer im sogenannten Ochsenstall eines ehemaligen Gutshofes in Berlin-Neukölln kennen gelernt. Anschließend hatte es Führungen durch das Regionalmuseum Neukölln sowie die Hufeisensiedlung (Weltkulturerbe der Unesco) gegeben. Nach einer kleinen Stärkung bei leckerem Kuchen sowie Kaffee und Tee konnten letzte Fragen an die Experten vor Ort gestellt werden. Danach ging es mit dem Bus weiter in die „Bar jeder Vernunft“ (Berlin-Wilmersdorf). Hier bot das Ensemble „Hidden Shakespeare“ aus Hamburg Improvisationstheater vom Feinsten. Rund um das Großthema Geschichte dichteten, sangen und spielten sie mit Unterstützung des begeisterten Publikums. Nach einem erneuten Gaumenschmauß wurden die Tischgruppen bunt durchgewürfelt, um auch gruppenübergreifende Gespräche anzuregen.
Den Ausflug nach Berlin werden Daniel und Annemarie wohl nie vergessen. Wenn der nächste Wettbewerb am 1. September 2014 startet, werden mit Sicherheit nicht nur die beiden überlegen, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Schließlich hatten die Teilnehmer vom LLG zusätzlich zu den Auszeichnungen auf Bundesebene bereits mit elf Landes- und fünf Förderpreise sowie dem Schulpreis bei der Landespreisverleihung im Wiesbadener Landtag auf sich aufmerksam gemacht.