LLG-Schüler erfolgreich beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ist einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe in Deutschland. Seit mehreren Jahrzehnten fördert und fordert er Jugendliche, die Spaß an fremden Sprachen und Kulturen haben. Träger dieses traditionsreichen Wettbewerbs ist „Bildung und Begabung“, das Zentrum für Begabtenförderung in Deutschland. Unterstützt wird die jährliche Veranstaltung neben anderen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Wie jedes Jahr haben auch dieses Mal wieder Schüler des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums mit der Sprache Latein am Wettbewerb teilgenommen. Nach der Online-Anmeldung im Oktober mussten zuhause verschiedene Wettbewerbsaufgaben bearbeitet und im Januar einen ganzen Vormittag lang schriftliche Aufgaben gelöst werden. Bewertet werden in Latein ein auf einem Tonträger aufzunehmender lateinischer Vorlesetext, eine lateinisch-deutsche Übersetzung ohne Hilfe eines Wörterbuches, grammatische, stilistische und kulturelle Kenntnisse, Sprachentransfers zwischen Latein und den romanischen Sprachen sowie das Hörverstehen, also Latein als gesprochene Sprache.
Beim diesjährigen Oberthema „Theater in der antiken Welt“ mussten z.B. bekannte mythologische Figuren, die „im Kinderparadies vergessen“ worden waren (so die amüsante Aufgabenstellung) zu ihren Eltern zurückgebracht, d.h. ihnen zugeordnet werden. Die antike Grabinschrift eines Flötenspielers (tibicen) war korrekt zu deuten und zu ergänzen; den italienischen Sätzen aus einer Empfehlung, wie man ein guter Schauspieler wird, waren die deutschen Entsprechungen zuzuordnen. Natürlich galt es auch, die Skizze eines antiken Theaters mit den lateinisch-griechischen Fachbegriffen zu versehen und einen multiple-choice-Test zum Theaterwesen zu bearbeiten, was bei guter Vorbereitung jedoch gut lösbar war. Schwieriger war es sicherlich, bestimmten Stellen in einem pompejanischen Schauspielermosaik lateinische Beschriftungen beizufügen oder in einem lateinischen Text über Ödipus und die Sphinx die fehlenden Wortendungen grammatisch korrekt zu ergänzen. Beim Hörverstehenstext schließlich standen die künstlerischen Versuche Kaiser Neros (manchem wohl noch bekannt durch die kongeniale Darstellung durch Peter Ustinov im Film „Quo Vadis“) im Mittelpunkt.
Im Durchgang 2014/15 waren insgesamt drei Schüler des LLG ins Rennen gegangen. Dabei war Sarah Kristin Becker aus der 8a, die Latein als erste Fremdsprache seit Klasse 5 (G8) lernt, besonders erfolgreich und konnte einen dritten hessischen Landespreis erringen. Julia Haas und Marcus Hahn (beide 9b), die Latein als zweite Fremdsprache seit Klasse 6 (G8) lernen, erhielten Anerkennungspreise. Allen drei Teilnehmern werden in ihren Urkunden Latein-Kenntnisse bescheinigt, die über das in der Schule geforderte Niveau hinausgehen. Julia war bereits zum zweiten Mal im Latein-Wettbewerb dabei und zeigte sich vor allem von der schriftlichen Prüfung angetan: „Toll, wie es die Verantwortlichen schaffen, jedes Jahr so abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgaben zu stellen!“ Sarah Kristin und Marcus gefiel besonders die Verknüpfung von sprachlichen und kulturellen Aspekten der lateinischen Sprache.
Ihr Lateinlehrer Dr. Marc Steinmann, der alle drei Teilnehmer sowohl im Unterricht wie auch im Wettbewerb angeleitet und betreut hat, freute sich über das tolle Abschneiden seiner Schüler und ihre anhaltende Latein-Begeisterung. Am letzten Schultag werden sie im Rahmen der am LLG stattfindenden Schülerehrungen durch die Werner-Schiffner-Stiftung noch eine zusätzliche Auszeichnung erhalten.
Die erfolgreichen Lateinschüler mit ihren Urkunden und ihrem Lateinlehrer (v.l.):
Dr. Marc Steinmann, Sarah Kristin Becker (8a), Marcus Hahn (9b), Julia Haas (9b)