Mit großer Begeisterung blicken wir auf den diesjährigen internen Schreibwettbewerb zurück, bei dem die beeindruckenden Gemälde „Christina’s World“ von Andrew Wyeth (1948) und „Chop Suey“ (1929) von Edward Hopper als kreative Inspirationsquelle dienten. Im Deutschunterricht von Herrn Dr. Botor, Frau Ebertz, Frau Dr. Wehn, Frau Bier und Herrn Jungbluth entstanden dazu fantasievolle und tiefgründige Geschichten, die die Vielfalt und das Talent unserer Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Zehn Klassensiegerinnen und -sieger Jakobine Raedel, Elisabeth Aberschanski, Eva Ströher, Hebe Cerwenka, Philippa Hartmann, Vanessa Ligato, Emilia Friedrich sowie Vincent Grolle, Evelina Taurus und Yuna Preiss traten im spannenden Finale gegeneinander an und machten der Jury, bestehend aus Herrn Bernhardt, Frau Nehmer, Frau Siegner und Frau Schön- die Entscheidung alles andere als leicht.
Am Ende überzeugte die Geschichte „Er – mein Körper“ von Yuna Preiss (9d) durch ihre besondere Tiefe und Ausdruckskraft und wurde verdient zum Schulsieger gekürt. Der Text beschreibt die Erfahrung einer Person, die sich selbst von außen betrachtet – ihr Körper liegt regungslos auf einem Feld, während das Ich sich von diesem Körper abgespalten fühlt und ihn wie einen Fremden wahrnimmt. Die Erzählung ist geprägt von Desorientierung und Erinnerungslücken: Die Person kann sich nicht mehr daran erinnern, wie sie in diese Situation geraten ist, und empfindet keine Temperaturen oder Gefühle mehr. Die Welt wirkt verzerrt und distanziert, Gedanken und Geräusche sind gedämpft. Plötzlich kehren Erinnerungen als überwältigende Flut zurück, bevor wieder eine Leere einsetzt. Es bleibt unklar, ob die Person in ihren Körper zurückkehren oder in dieser „Zwischenwelt“ bleiben wird, wo sie nichts mehr spürt und nichts mehr verlieren kann.
Den zweiten Platz belegte die bewegende Erzählung „Die stille Krankheit“ von Vincent Laurent Grolle (9b), die sich sensibel mit dem Thema Demenz auseinandersetzt und ebenfalls von Wyeth Gemälde inspiriert wurde. Eine alte Dame wandert durch ein Feld, angetrieben von Erinnerungen an ihre spielenden Kinder. Sie beobachtet die Kinder in der Ferne, doch sie scheinen unerreichbar. Immer wieder versucht sie, sie einzuholen, wird aber von Erschöpfung, Verwirrung und der Fremdheit der Umgebung überwältigt. Die Erzählung schildert eindringlich, wie ihre Gedanken und Wahrnehmungen zerfließen, während sie vergeblich nach Halt und Heimat sucht.
Der dritte Platz ging an „Der Mantel“, eine atmosphärische Geschichte von Evelina Taurus (9e), inspiriert von Hoppers Werk „Chop Suey“. Der Erzähler wird im Café durch eine fremde Frau an seine Schwester erinnert, was alte, belastende Erinnerungen auslöst. Nachdem er das Lokal verlässt, fühlt sich sein eigener Mantel plötzlich fremd an, und er beginnt, seine eigene Identität infrage zu stellen.
Herzlichen Glückwunsch auch an die weiteren Finalisten Jakobine Raedel, Elisabeth Aberschanski, Eva Ströher, Hebe Cerwenka, Philippa Hartmann, Vanessa Ligato und Emilia Friedrich!
Wir gratulieren herzlich allen Teilnehmenden zu ihren kreativen Leistungen und danken für die inspirierenden Beiträge!